Freitag, 3. Juli 2020

Kent Haruf - Lied der Weite



Warum es sich zu lesen lohnt:


Kent Haruf nimmt uns mit in die fiktive Kleinstadt Holt, irgendwo in Colorado. Er beschreibt in einer ruhigen Sprache das Leben der Menschen dort. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 17-jährige Victoria, die ungewollt schwanger,  von ihrer Mutter verstossen wird. Ihre Lehrerin nimmt sich ihr an und organisiert ihr ein Zimmer bei den McPheron Brüdern. Die haben ein sehr gutes Herz, sind aber wortkarg und haben ihr ganzes Leben ohne eine Frau verbracht. Sie züchten Vieh und leben sehr abgeschieden. Zunächst sind sie überfordert, mit ihrer neuen Mitbewohnerin und versuchen Parallelen zwischen einem schwangern Mädchen und trächtigen Kühen zu sehen. Nach und nach lassen sie Victoria jedoch in ihr Herz hinein und es entwickelt sich eine sehr ungewöhnliche WG. Der gemeinsame Einkauf eines Babybettchens, in der nächsten größeren Stadt, ist nur einer der beschriebenen Momente, die mir besonders im Gedächtnis geblieben sind und mich bewegt haben.

Mir hat an dem Buch besonders der ruhige Schreibstil gefallen. Dem Autor gelingt es, dass man sehr schnell eintaucht, in das Leben in Holt und sich von den Menschen und ihren Schicksale berühren lässt. Er beschreibt die Charaktere mit viel Wärme und so entsteht eine leise Geschichte der Begegnungen.


Inhalt:

"Victoria, siebzehn und schwanger, wird von ihrer Mutter vor die Tür gesetzt. Da überredet ihre Lehrerin Maggie die Brüder McPheron, zwei alte Viehzüchter, das Mädchen bei sich aufzunehmen. Ein erst widerwilliger Akt der Güte, der das Leben von sieben Menschen in der Kleinstadt Holt in Colorado umkrempelt und verwandelt."


Über das Buch:



Hardcover Leinen
384 Seiten
erschienen am 01. Januar 2018
Verlag: Diogenes Verlag
ISBN 978-3-257-07017-0
€ (D) 24.00