Sonntag, 25. September 2022

Nino Haratischwili - Das achte Leben (für Brilka)


Warum es sich zu lesen lohnt:

 

1275 Seiten, die mich diesen Sommer begleitet und begeistert haben. Ich habe mich in die Geschichte der Familie Jaschi regelrecht hineinfallen lassen und auf den letzten Seiten angekommen, wollte ich gar nicht, dass das Buch endet, weil mir die Figuren und ihre Lebensgeschichten so ans Herz gewachsen sind.
 
Der packende Familienroman handelt hauptsächlich von den Frauen der Familie Jaschi, über sechs Generationen, eingewebt in die Geschichte Georgiens. Die Leben der charismatischen Familienmitglieder, aber auch die politischen und geschichtlichen Elemente sind so spannend und grandios erzählt, dass es mir gar nicht schwer gefallen ist, über so viele Seiten am Ball zu bleiben. Nebenbei habe ich einiges über Georgien und die Sowjetunion gelernt.

Niza erzählt ihrer Nichte Brilka ihre Familiengeschichte, die sich über zwei Weltkriege zieht und 1900 in Georgien bei einem Schokoladenfabrikanten beginnt. Sie möchte ihre eigene Geschichte aufarbeiten und ihrer Nichte die Möglichkeit geben, etwas von ihrer Herkunft zu erfahren. Absolute Leseempfehlung von mir, ein Buch zum eintauchen in eine andere Welt.

 

 

Inhalt:

"Dieser Roman ist über die Literaturwelt gekommen wie ein Naturereignis: ein wuchtiges Familienepos, das am Beispiel von sechs Generationen außergewöhnlicher Frauen das ganze pralle 20. Jahrhundert mit all seinen Umbrüchen und Dramen, Katastrophen und Wundern erzählt. Vom Georgien am Vorabend des Ersten Weltkriegs bis ins Deutschland zu Anfang des neuen Millenniums spannt Nino Haratischwili den Bogen. Alles beginnt mit Stasia, Tochter eines angesehenen Schokoladenfabrikanten. Mit ihrer Geburt setzt die Geschichte ein, die fortan wie ein gewaltiger Strom mit unzähligen Nebenarmen und Verwirbelungen durch Europa zieht und den Leser bis zur letzten Seite in ihrem Sog gefangen hält.

Ein unvergessliches, überwältigendes Leseerlebnis."

Quelle: https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/das-achte-leben-fuer-brilka-9783548289274.html

 

Über das Buch:


Roman
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Klappenbroschur
1280 Seiten
ISBN: 9783548289274
Erschienen: 08.09.2017
19,99 €

 

 

Mittwoch, 14. September 2022

Dirk Stermann - Maksym


Warum es sich zu lesen lohnt:

 

Dirk Stermanns Wortwitz ist einfach großartig. Besonders die ersten zwei Drittel des Buches leben von diesem Humor, manchmal böse, immer komisch. Der rote Faden ist die Babysittersuche von Dirk Stermann und seiner Frau Nina. Der Autor erzählt jedoch immer wieder absurde Anekdoten: von Auftritten zu denen keiner kommt, von Freunden, die ins Waldviertel oder ins Burgenland gezogen sind und seinem Unverständnis darüber und von seiner "Carpe_that_fucking_diem-Tasse". Herrlich!  

 

Im zweiten Drittel nimmt dann die Geschichte mit dem Babysitter Fahrt auf. Nach einigem Hin und Her, entscheidet sich das Paar schließlich für Maksym und der ist alles andere als ein gewöhnlicher Babysitter. Er geht mit dem kleinen Hermann zum Bärenkampf, trainiert ihn am Boxsack und zeigt ihm eine Welt, die wenig mit der Welt seiner intellektuellen Eltern gemeinsam hat. Hermann ist begeistert, sein Vater eher weniger. Aber Maksym ist für Überraschungen gut und das Buch gewinnt dadurch an Tiefe, denn es geht nun um Beziehungen, vor allem die zwischen Vater und Sohn. 

 

Am Ende war ich erfüllt von diesem Roman und möchte am liebsten Maksym und den kleinen Hermann kennen lernen. Ich habe viel gelacht, war aber auch gerührt, eine klare Leseempfehlung.

 

 

Inhalt:

"Dirk Stermanns Roman «Sechs Österreicher unter den ersten fünf», der sich allein in Österreich über hundertfünfzigtausendmal verkaufte, hatte einen Helden namens Dirk Stermann. Nun hat der Autor ein neues Buch über diesen Mann geschrieben. Es beginnt wie eine amüsante Gesellschaftssatire aus dem heutigen Wien: Dirk und seine Frau stehen vor einem Problem. Sie muss für ein paar Monate beruflich ins Ausland, aber er hat jetzt wirklich keine Zeit, sich den ganzen Tag um den gemeinsamen Sohn, Hermann, zu kümmern. Professionelle Hilfe muss also her. Freunde empfehlen, sehr modern, einen männlichen Babysitter. Sie hätten einen Ukrainer, sehr erfahren und gebildet, immer ein Zitat von Joseph Roth auf den Lippen.
Und Dirk entscheidet sich, gegen all die blonden jungen Frauen, ebenfalls für einen Ukrainer. Auch wenn Maksym eigentlich nie Klassiker zitiert. Und erst macht der schweigsame Osteuropäer seine Sache auch ganz gut. Aber dann beginnt er, neben dem Sohn auch den Vater zu sitten. Und von da an scheint es nur noch eine Richtung zu geben: abwärts.

Ein Roman, wie ihn nur Dirk Stermann schreiben kann: komisch, grausig, herzerwärmend."

Quelle: https://www.rowohlt.de/buch/dirk-stermann-maksym-9783498002671


Über das Buch:

 

Verlag: Rowohlt Buchverlag 
Erscheinungstermin: 19.07.2022
320 Seiten 
ISBN: 978-3-498-00267-1
23,00 €