Mittwoch, 14. September 2022

Dirk Stermann - Maksym


Warum es sich zu lesen lohnt:

 

Dirk Stermanns Wortwitz ist einfach großartig. Besonders die ersten zwei Drittel des Buches leben von diesem Humor, manchmal böse, immer komisch. Der rote Faden ist die Babysittersuche von Dirk Stermann und seiner Frau Nina. Der Autor erzählt jedoch immer wieder absurde Anekdoten: von Auftritten zu denen keiner kommt, von Freunden, die ins Waldviertel oder ins Burgenland gezogen sind und seinem Unverständnis darüber und von seiner "Carpe_that_fucking_diem-Tasse". Herrlich!  

 

Im zweiten Drittel nimmt dann die Geschichte mit dem Babysitter Fahrt auf. Nach einigem Hin und Her, entscheidet sich das Paar schließlich für Maksym und der ist alles andere als ein gewöhnlicher Babysitter. Er geht mit dem kleinen Hermann zum Bärenkampf, trainiert ihn am Boxsack und zeigt ihm eine Welt, die wenig mit der Welt seiner intellektuellen Eltern gemeinsam hat. Hermann ist begeistert, sein Vater eher weniger. Aber Maksym ist für Überraschungen gut und das Buch gewinnt dadurch an Tiefe, denn es geht nun um Beziehungen, vor allem die zwischen Vater und Sohn. 

 

Am Ende war ich erfüllt von diesem Roman und möchte am liebsten Maksym und den kleinen Hermann kennen lernen. Ich habe viel gelacht, war aber auch gerührt, eine klare Leseempfehlung.

 

 

Inhalt:

"Dirk Stermanns Roman «Sechs Österreicher unter den ersten fünf», der sich allein in Österreich über hundertfünfzigtausendmal verkaufte, hatte einen Helden namens Dirk Stermann. Nun hat der Autor ein neues Buch über diesen Mann geschrieben. Es beginnt wie eine amüsante Gesellschaftssatire aus dem heutigen Wien: Dirk und seine Frau stehen vor einem Problem. Sie muss für ein paar Monate beruflich ins Ausland, aber er hat jetzt wirklich keine Zeit, sich den ganzen Tag um den gemeinsamen Sohn, Hermann, zu kümmern. Professionelle Hilfe muss also her. Freunde empfehlen, sehr modern, einen männlichen Babysitter. Sie hätten einen Ukrainer, sehr erfahren und gebildet, immer ein Zitat von Joseph Roth auf den Lippen.
Und Dirk entscheidet sich, gegen all die blonden jungen Frauen, ebenfalls für einen Ukrainer. Auch wenn Maksym eigentlich nie Klassiker zitiert. Und erst macht der schweigsame Osteuropäer seine Sache auch ganz gut. Aber dann beginnt er, neben dem Sohn auch den Vater zu sitten. Und von da an scheint es nur noch eine Richtung zu geben: abwärts.

Ein Roman, wie ihn nur Dirk Stermann schreiben kann: komisch, grausig, herzerwärmend."

Quelle: https://www.rowohlt.de/buch/dirk-stermann-maksym-9783498002671


Über das Buch:

 

Verlag: Rowohlt Buchverlag 
Erscheinungstermin: 19.07.2022
320 Seiten 
ISBN: 978-3-498-00267-1
23,00 €