Montag, 16. August 2021

Juliane Ranck und Laura Setzer - Urban Farming


 

Warum es sich zu lesen lohnt:

 

Statt auf den Tag X zu warten, an dem sich die Autorinnen endlich ihren Lebenstraum (einen Bauernhof in Frankreich zu bewirtschaften) erfüllen können, beschliessen sie, ihre Heimatstadt Frankfurt lebenswerter und essbar zu machen. 
 
In diesem wunderschön gestalteten Buch lassen sie uns an ihrem Projekt teilhaben, von der ersten Idee bis zur Umsetzung. Sie beschreiben den Prozess sehr authentisch und benennen dabei auch einige Höhen und Tiefen, die sie durchlaufen haben.

Mich hat dabei besonders der Gedanke angesprochen, dass man als Einzelperson sehr wohl etwas ausrichten und verändern kann. Das Buch wimmelt von Ideen, Inspirationen und konkreten Vorschlägen, es motiviert und macht Lust auf Gärtnern, egal wo und wie.
"Was wir beginnen, muß nicht gleich etwas Großes sein. Die Kraft der kleinen Handlungen nimmt manchmal ungeahnte Dimensionen an. Das Wichtigste ist einfach, dass du was verändern willst. Und dann kann es losgehen - ob allein, in der Familie oder in einer Gemeinschaft. Egal, wo du wohnst, wie viel du arbeitest, kurz gesagt, welche Möglichkeiten du hast."

Neben der Geschichte des Projekts "Gemüseheldinnen" gibt es immer wieder Exkurse zu anderem spannenden Themen. So werden  einzelne Mitglieder und ihre Aufgaben vorgestellt und man kann nachlesen, wie man z.B. ein Recycling-Hochbeet baut. Das Sachbuch ist unterfüttert mit theoretischem Wissen über Permakultur und geht auch auf die geschichtlichen Hintergründe ein. Besonders fasziniert haben mich die Pariser Marktgärtner im 19. Jahrhundert. 

Das Buch ist ein Genuss - optisch und inhaltlich - es macht Freude darin zu blättern und sich von der Begeisterung der Autorinnen anstecken zu lassen.


Inhalt:

 

"Du möchtest deine nachhaltige Zukunft lieber selbst in die Hand nehmen, als das Fortschreiten der Klimakrise von der Couch aus zu verfolgen? In dir schlummert der Wunsch, deinem Garten, Balkon oder gleich der ganzen Stadt eine ordentliche Portion Grünfläche und Gemüse zu verpassen – und am besten gleich noch andere mit ins Boot zu holen? Das haben sich die Autorinnen Laura Setzer und Juliane Ranck auch gedacht und das Projekt „GemüseheldInnen“ ins Leben gerufen. Ihr Ziel: Urban Farming, also Anbau von Obst und Gemüse, mitten in Frankfurt, quasi vor ihrer Haustür. Damit haben sie eine Bewegung ins Rollen gebracht, der sich immer mehr Begeisterte angeschlossen haben. Und gemeinsam haben sie so eine kleine Wildnis mitten in der großen Stadt geschaffen. In der sie ganz nach den Prinzipien der Permakultur anbauen, säen, pflanzen – und sich und ihre Mitmenschen mit Selbstangebautem versorgen. Genial, oder? Lass dich von den Autorinnen inspirieren – wer weiß, vielleicht verwandelst auch du bald deine Stadt (oder einfach nur deinen Balkon) in ein gemüsiges Schlaraffenland?

Grüne Inseln mitten in der Stadt: für mehr Gemeinschaft und Unabhängigkeit

Gerade im hektischen Trubel zwischen Hochhäusern und Straßenlärm ist sie riesengroß: Die Sehnsucht nach einem Fleckchen Grün, einem Ort der Erholung, einem Ort des Austauschs. Die Sehnsucht danach, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, sich selbst versorgen zu können, und damit ein Stückchen unabhängiger zu werden. Mit dem Projekt „GemüseheldInnen“ haben die beiden Autorinnen Laura und Juli einen Rahmen für städtische Nahversorgung und Naturerfahrung, einfach für das „Selbermachen“ geschaffen. Es lässt die Menschen und ihre Lebensmittelproduktion ganz neu zusammenwachsen. Die knackigsten und knallbuntesten Früchte und Gemüse kommen direkt aus der unmittelbaren Nachbarschaft, mitten aus der City. Und ganz nebenbei passiert das fast Schönste an dem ganzen Projekt: Man begegnet Persönlichkeiten, die man sonst vielleicht gar nie getroffen hätte, schließt Freundschaften, arbeitet gemeinsam, tauscht sich aus. So entsteht ein bunter Mix aus unterschiedlichen Menschen, wilder Natur und dem frischesten Gemüse. Lass dich von den Autorinnen in die fabelhafte Welt der Permakultur auf die französische „Ferme du Bec Hellouin“ (eine der produktivsten Gemüsestätten auf kleinstem Raum) oder in die englische Stadt Todmorden, die sich durch Eigenanbau von Lebensmitteln komplett selbst versorgt, entführen. Lass dich wie sie von den großen Vorbildern inspirieren. Urban-Farming-Projekte wie diese setzen einen Riesenschritt in Richtung Ernährungssouveränität und schaffen mehr Unabhängigkeit in der Lebensmittelversorgung. Und leisten damit auch einen großen Beitrag für Zukunft, Klima und überhaupt: für uns alle.

Und jetzt: selber loslegen! Für mehr Dschungelgrün und Ernährungssouveränität – und weniger Betonfassaden
Du steckst voller Tatendrang und möchtest nachhaltiges Leben auch selbst gestalten, dich freier von der industrialisierten Lebensmittelproduktion machen? Oder holst du dir lieber erst einmal nur Inspiration für dein kleines grünes Reich? Ganz egal, worauf du Bock hast: Die Autorinnen geben jede Menge Tipps, wie du in deiner Metropole, deinem Garten oder einfach nur auf deinem Balkon ein blühendes, essbares Eldorado erschaffen oder sogar deine eigene Urban-Farming-Initiative starten kannst. Und: Sie liefern dir massenhaft Hintergrundwissen und Anleitungen rund um permakulturelle Modelle, die sich auch bei dir zuhause ganz easy umsetzen lassen. So machst du deine Stadt grüner, gärtnerst für ein besseres Klima, kannst dich selbstversorgen und unabhängiger werden. Also los, worauf wartest du?"

Quelle: https://www.loewenzahn.at/produkt/2687/urban-farming/

 

Über das Buch:

 

Juliane Ranck, Laura Setzer
Urban Farming
Gemüse anbauen, gemeinschaftlich gärtnern, Ernährungssouveränität schaffen
ISBN 978-3-7066-2687-3
280 Seiten, gebunden
Erscheinungstermin: 23.06.2021
Verlag: Löwenzahn Verlag
24,90 €

Sonntag, 8. August 2021

Angie Volk - Krokodile


 

Warum es sich zu lesen lohnt:

 

Diesen Sommer landen unbeabsichtigt viele Romane auf meinem Bücherstapel, in denen es um Frauenfreundschaften geht. Auch das Debüt von Angie Volk handelt von zwei Frauen, die sich schon seit ihrer Jugend kennen und nun, viele Jahre später, gemeinsam eine Reise ans Meer unternehmen. Schnell wird klar, dass sie sich nicht mehr viel zu sagen haben und Sonia flüchtet nachts heimlich aus dem gemeinsamen Schlafzimmer, um sich zu vergnügen. Sie lernt einen deutlich jüngeren Mann kennen und erlebt mit ihm eine Urlaubsleichtigkeit, wie sie mit ihrer Freundin Bea nicht möglich zu sein scheint. Eine ganz eigene Dynamik entwickelt sich daraufhin, die den gemeinsamen Urlaub stark beeinflusst.
 
Die Autorin arbeitet mit einprägsamen Bildern und schafft es, dass man immer wieder den Atem anhält, obschon nicht so viel passiert in der Geschichte. Es geschieht vieles zwischen den Zeilen und bleibt Interpretationssache, das hat das Buch für mich sehr besonders gemacht.
 
Es gibt immer wieder Rückblicke in die Jugend von Sonia und Bea  und man gewinnt einen Eindruck, wie die beiden Frauen als junge Mädchen waren.  Einerseits schwingt eine sommerliche Leichtigkeit in der Geschichte mit, andererseits aber auch unerfüllte Sehnsüchte, Flucht vor dem Alltag und Wehmut über die Einsicht, dass die Freundschaft nicht mehr ist, was sie einmal war. Ein kurzweiliges Buch, welches ich gerne gelesen habe.
 

Inhalt:

"Sonia und Bea sind beste Freundinnen. Sie sind zusammen in einer Kleinstadt aufgewachsen und waren immer füreinander da. Doch je älter sie geworden sind, desto seltener haben sie sich gesehen. Schließlich fassen sie einen Entschluss: Ein gemeinsamer Sommerurlaub auf einer Baleareninsel soll ihre alte Freundschaft neu beleben. Aber die Reise entwickelt sich ganz anders als erwartet. Sonia entdeckt, wie sehr sie sich nach Freiheit und Abstand sehnt, nicht nur von ihrem Alltag zu Hause, sondern auch von Bea. Sie beginnt eine Liebelei und lernt eine Familie kennen, die ihre eigenen Vorstellungen vom Mutter- und Tochtersein durcheinanderbringt."

Quelle: https://hoffmann-und-campe.de/products/566-krokodile
 

Über das Buch:

 

Erscheinungsdatum 2. Juni 21
20,00 €
ISBN: 9783455011500
Format: Hardcover
Verlag: Hoffmann und Campe Verlag