Warum es sich zu lesen lohnt:
Der Roman beginnt auf einer Polizeiwache. Jella erstattet Anzeige gegen ihren Partner Yannick, der ihre große Liebe und gleichzeitig der Mann ist, der sie vorhin im Streit so sehr gewürgt hat, dass sie Angst um ihr Leben hatte.
Die Geschichte wird auf mehreren Zeitebenen erzählt. Die Tage nach dem Vorfall und Rückblicke in Jellas Jugend in den 2000ern und damit in ihre Sozialisierung als Frau. Jella hatte keine schönen, ersten sexuellen Erfahrungen. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin versucht sie alles dafür zu tun, Männern zu gefallen. Sie spielt es herunter, wenn sie schlecht behandelt wird und versucht möglichst viel Begehren bei den Männern auszulösen. Jella möchte gefallen und tut alles dafür.
Als sie Jannick kennenlernt scheint dies zunächst die Erlösung für sie zu sein. Mit Jannick fühlt sich alles großartig und richtig an. Doch der Glanz beginnt zu bröckeln, immer mehr zeigt sich darunter eine zutiefst toxische Beziehung. Jella und Jannick geraten in eine Spirale von
Verletzungen, Gewalt und Machtspielchen, die Ruth-Maria Thomas in einer
wuchtigen und manchmal vulgären Sprache beschreibt. Als es Jella schließlich gelingt die Wohnung zu verlassen und Jannick anzuzeigen, ist sie von Zweifeln geplagt: Selbstzweifeln, Zweifeln ob es denn wirklich alles so schlimm war und der Frage, ob sie selbst Schuld trägt.
Ein wichtiges Buch, das sich kritisch mit dem "gefallen wollen" und der Identitätsentwicklung junger Frauen auseinandersetzt. Harte Kost, sprachlich genial und absolut lesenswert!
Inhalt:
"Die späten Nullerjahre, frühen 2010er Jahre in einer ostdeutschen
Kleinstadt: Die schönste Version erzählt die Geschichte von Jella und
Yannick, von der ersten großen Liebe, die alles richtig machen will. Bis
es kippt. Wieder zurück in ihrem Kinderzimmer fragt Jella sich, wie es
so weit kommen konnte. Sie schaut noch einmal genauer hin: auf ihr
Aufwachsen in der Lausitz. Kleinstadt und Kiesgruben, Gangsterrap und
Glitzerlipgloss. Auf Freundinnen, die sie durch so vieles trugen. Und
auf den Moment, in dem Yannicks Hände sich um ihren Hals schlossen.
Die schönste Version
ist die Geschichte eines Erwachens, Erkennens, Anklagens, eine große
Introspektion: Ruth-Maria Thomas schreibt über das Frauwerden, Frausein,
von Körpern, Begierden und tiefen Abgründen. Mit stilistischer
Brillanz, großer Leichtigkeit und Drastik erzählt Ruth-Maria Thomas in
ihrem funkelnden Debütroman von den schönsten Dingen. Und den
schrecklichsten."
Quelle: https://www.rowohlt.de
Über das Buch:
Verlag: Rowohlt Buchverlag
Erscheinungstermin: 16.07.2024
272 Seiten
ISBN: 978-3-498-00695-2
24,00 €