Sonntag, 26. August 2018

Kristine Bilkau - Eine Liebe in Gedanken

 

Warum es sich zu lesen lohnt:

 

Da mir der erste Roman von Kristine Bilkau (Die Glücklichen) sehr gefallen hat, wollte ich auch dieses Buch unbedingt lesen.

Eine Tochter macht sich nach dem Tod der Mutter auf die Suche nach deren großer Liebe. Der Liebe, über die die Mutter nie hinweggekommen zu sein scheint.

Kristine Bilkau beschreibt, wieder in einer sehr schönen Sprache, eine Liebe in den 60er Jahren in Hamburg. Die Liebe zwischen Toni und Edgar scheint zunächst sehr glücklich und ist von vielen kleinen Briefen geprägt, die Edgar an Toni schreibt. Die Beiden planen eine gemeinsame Zukunft in Hongkong, dann jedoch findet die Beziehung ein Ende, das schwer bis gar nicht nachvollziehbar ist. Toni entscheidet sich einen Schlussstrich zu ziehen, ohne je von Edgar erfahren zu haben, warum aus den gemeinsamen Plänen nichts geworden ist. Tonis Tochter möchte begreifen, was damals passiert ist und fragt sich, ob ihre Mutter jemals wieder glücklich geworden ist.

Das Buch wechselt ab zwischen Kapiteln in der Gegenwart und Kapiteln in den 60er Jahren. Mir hat sehr gut gefallen, wie die Autorin das Leben von Tonis Tochter beschreibt und ihre Suche nach Antworten auf die vielen Fragen, die sie der Mutter nicht mehr stellen kann. Durch das Ausräumen der Wohnung ist die Tochter plötzlich mit einer Seite von ihrer Mutter konfrontiert, von der sie nichts geahnt hat.

Für mich war das Buch stellenweise langatmig und hat mich nicht richtig in den Bann gezogen. Ich habe es dennoch zu Ende gelesen, weil mich der Handlungsstrang mit der Tochter, die auf den Spuren der großen Liebe ihrer Mutter wandelt, angesprochen hat. Das dranbleiben hat sich gelohnt.

 

Inhalt:

 

""Eine Liebe, in Gedanken" erzählt von Liebe und Lebenslügen, von den Hoffnungen und Träumen der im Krieg geborenen Generation, vom Gefühl des Aufbruchs und Umbruchs der Sechziger Jahre. Kristine Bilkau hält uns einen Spiegel vor: Wie viel Intensität, Risiko und Schmerz lassen wir zu, wenn es um unsere Gefühle und Beziehungen geht?

Hamburg, 1964. Antonia und Edgar scheinen wie füreinander gemacht. Sie teilen den Traum von einer Zukunft fern von ihrer Herkunft. Im Krieg geboren und mit Härte und Verdrängung aufgewachsen, wollen die Welt kennenlernen, anders leben und lieben als ihre Eltern. Edgar ergreift die Chance, für eine Außenhandelsfirma ein Büro in Hongkong aufzubauen. Toni soll folgen, sobald er Fuß gefasst hat. Nach einem Jahr der Vertröstungen löst Toni die Verlobung. Sie will nicht mehr warten und hoffen, sondern endlich weiterleben.

Tonis und Edgars Leben entwickeln sich auseinander, doch der Trennungsschmerz zieht sich wie ein roter Faden durch beide Biographien. Toni lebt in dem Konflikt zwischen ihren Idealen von Freiheit und Unabhängigkeit und dem Wunsch, sich zu binden, um Edgar zu vergessen. Fünfzig Jahre später, nach dem Tod ihrer Mutter fragt sich Tonis Tochter: War ihre Mutter gescheitert oder lebte sie, wie sie es sich gewünscht hat: selbstbestimmt und frei? Wer war dieser Mann, den sie nie vergessen konnte? Die Tochter will ihm begegnen, ein einziges Mal."

Quelle: https://www.randomhouse.de/Buch/Eine-Liebe-in-Gedanken/Kristine-Bilkau/Luchterhand-Literaturverlag/e499961.rhd

 

Über das Buch:

 

€ 20,00 [D]    
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag  
ISBN: 978-3-630-87518-7
Erschienen:  12.03.2018
Verlag: Luchterhand