Freitag, 25. Juni 2021

Anja Baumheier - Die Erfindung der Sprache

 

Warum es sich zu lesen lohnt:

Adam liebt die Zahl Sieben und er schreibt für sein Leben gerne Listen. Als hochintelligenter, aber zwischenmenschlich etwas unbeholfener Junge, wächst er auf einer kleinen ostfriesischen  Insel auf. Seine skurrile Familie und die Inselbewohner*innen sind mir schnell ans Herz gewachsen. Bei ihnen darf der etwas merkwürdige Adam, der autistische Züge hat, sehr behütet und mit viel Verständnis für seine Besonderheiten aufwachsen. Eines Tages verschwindet sein Vater und das Leben der Familie verändert sich. Adam hat viele Ängste, die zum Teil mit viel Humor dargestellt werden, dabei jedoch nie ins Lächerliche gezogen werden. Um seinen Vater zu finden, stellt sich der erwachsene Adam seinen Ängsten und begibt sich auf einen Roadtrip. 

Die Geschichte springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her. Dem heute 32jährige Sprachwissenschaftler Adam Riese und seiner Kindheit, ja sogar bis zu den Anfängen seiner Familie und dem Kennenlernen seiner Großeltern. Das macht das Buch sehr abwechslungsreich.

Es dreht sich viel um das Thema Sprache in diesem Buch. Adam beginnt zwar erst spät zu sprechen, wird jedoch später Sprachwissenschaftler. Seine Großmutter generiert herrliche Wortverdrehungen. Und seine Mutter verliert ihre Sprache und verstummt, obschon sie eigentlich Radiomoderatorin ist.

Die Autorin schreibt diese warmherzige Familiengeschichte, die gleichzeitig auch ein Roadtrip ist, in einer einzigartigen Sprache, ihre Sätze fühlen sich manchmal wie Sonnenstrahlen auf der Haut an, ein wahrer Genuss.

 

Inhalt:

""Mit dem Jungen läuft etwas nicht so, wie es soll." Das sagt man, als Adam erst mit zwei Jahren zu sprechen beginnt. Menschliche Beziehungen sind für ihn ein Mysterium, stattdessen schwärmt er für die Zahl Sieben. Beim Heranwachsen auf der ostfriesischen Heimatinsel wird er liebevoll von seiner Familie umsorgt, allen voran von seiner tschechischen Großmutter Leska und seinem Vater Hubert. Dieser richtet seinem Sohn im alten Leuchtturm einen Weltrückzugsort ein, der nur ihm gehört.

Doch dann bricht die Katastrophe über den bilderbuchschönen Himmel von Platteoog herein: Kurz nach Adams 13. Geburtstag verschwindet sein Vater spurlos, seine Mutter verstummt unter der Last ihrer Trauer.

Eines Tages und viele Jahre später, Adam ist Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität, fällt ihm ein Buch in die Hände: „Die Erfindung der Sprache“. Es enthält Hinweise auf seinen Vater - offenbar ist er auch aus dem Leben einer anderen Familie wortlos verschwunden. Adam begibt sich auf die Suche. Seine abenteuerliche Reise führt ihn quer durch Deutschland, nach Prag, in die Bretagne und bis ans Ende der Welt…"

Quelle: https://www.rowohlt.de/buch/anja-baumheier-die-erfindung-der-sprache-9783463000237

 

Über das Buch:


Verlag: Kindler Verlag
Erscheinungstermin: 16.02.2021
496 Seiten
ISBN: 978-3-463-00023-7
20,00 €