Warum es sich zu lesen lohnt:
Ein Luxushotel, ein zerstrittenes Paar – und ein toter, gestrandeter, stinkender Wal. Paul Ruban erzählt in seinem Roman mit schrägem Humor und feinem Gespür für menschliche Abgründe von einer Welt, in der der Schein langsam zerfällt.
Judith und Hugo reisen in ein All-inclusive-Hotel, um ihre kriselnde Ehe zu retten. Doch statt Erholung erwartet sie eine surreale Kulisse: ein verwesender Wal verbreitet einen kaum auszuhaltenden Gestank, der die Idylle vergiftet – sinnbildlich wie ganz real. Während die Sonne scheint und die Clubmusik Leichtigkeit vermitteln soll, entfalten sich Dramen nicht nur bei dem Ehepaar, sondern auch bei anderen Gästen und Angestellten des Resorts. Es entsteht ein oft komisches und manchmal bitteres Bild moderner Erschöpfung und Selbsttäuschung.
Besonders gut haben mir die anderen Charaktere gefallen, die Ruban einwebt: Da ist die Tochter des Paars, die beobachtet, zeichnet und ihre Eltern gnadenlos analysiert – mit kindlicher Distanz und gleichzeitig messerscharfem Blick. Oder die Stewardess, die sich mit Schuld und Glauben herumschlägt und sich selbst geißelt.
Ich habe das kluge, schräge Buch sehr gerne gelesen. Es unterhält und regt gleichzeitig zum Nachdenken an. Paul Ruban gelingt eine Mischung aus Komik, Melancholie und Gesellschaftskritik.
Inhalt:
"Judith und Hugo versuchen, ihre Ehe zu retten, indem sie sich einen Aufenthalt in einem luxuriösen All-inclusive-Resort in Mexiko gönnen. Das Meer glitzert am Horizont, die Eiswürfel klirren im Glas, doch dann trübt sich die Stimmung: Ein toter Wal wird an den Strand gespült und verströmt einen üblen Geruch, den die tropische Brise trotz aller Bemühungen des Hotelpersonals bis in den letzten Winkel trägt. Wie lange lässt sich unter diesen Umständen die Illusion vom perfekten Urlaubsparadies aufrechterhalten? Mit viel Humor und Zärtlichkeit lotet Paul Ruban das Unbehagen aus, das sich im Verborgenen einstellt und so lange verstärkt, bis es nicht mehr zu ignorieren ist."
Quelle: https://www.aufbau-verlage.de