Dienstag, 26. März 2019

Gerhard Jäger - All die Nacht über uns

 


Warum es sich zu lesen lohnt:


Eine Nacht auf einem Wachturm an einer Grenze. Ein Soldat, der sein Leben Revue passieren lässt und dabei immer wieder Geräusche auf der anderen Seite des Zauns vernimmt. Er soll die Grenze bewachen und hat „Schießbefehl“. Der Soldat springt hin und her in seinen Gedanken. Zwischen seiner glücklichen Vergangenheit, dem schrecklichen Vorfall, der sein ganzes Leben verändert hat, den Aufzeichnungen seiner Grußmutter über ihre Flucht aus der Heimat und der Gegenwart auf dem Wachturm. Es ist nur eine einzige Nacht, die dieser Roman beschreibt. Das erste Kapitel trägt die Überschrift „Neunzehn Uhr“ und das letzte Kapitel heißt „Sechs Uhr“, dazwischen liegt mehr als ein ganzes Leben und viele kluge Gedanken:

"Vielleicht alles nur eine Frage der Sichtweise, vielleicht, so denkt er sich manchmal, sind wir alle nur ständig am Gehen, am Weggehen, weg von allem, was uns Angst macht und die fordernden Hände um uns legt, weg von unserer Vergangenheit, weg von unserem Leben, vielleicht laufen wir alle ständig weg von den inneren Bildern, die uns verfolgen und quälen, von den eigenen Wünschen, die sich nicht erfüllen lassen, weg von den eigenen Fehlern, die uns die Scham ins Gesicht treiben. …, vielleicht gehen wir nur alle immer weg, vielleicht sind wir alle ständig auf der Flucht, Flüchtende wir alle.“

Das Thema Flucht wird dreifach aufgegriffen: Die Flucht der Großmutter im Krieg, die aktuelle Situation in der Gegenwart, in der Flüchtlinge in das Land des Soldaten kommen wollen, weil sie aus ihrer Heimat fliehen. Und seine eigene Flucht vor der Vergangenheit. Die Verbindung dieser drei Fluchtaspekte sind vom Autor meisterhaft beschrieben und haben mich sehr zum nachdenken angeregt.

Der Roman geht unter die Haut und die faszinierende Geschichte hat mich in den Bann gezogen. Die bewegende Sprache erschafft große Emotionen, die Verzweiflung des Mannes ist allgegenwärtig.


Inhalt:


"Die Chronik einer Nacht, die Chronik eines Lebens. Ein bestechender Roman über Schuld und Verlust, Flucht und Heimat, die Liebe und ihre Vergänglichkeit – dicht komponiert und packend erzählt.
Ein Soldat allein auf dem Wachturm. Er bewacht eine Grenze, die unvermutet traurige Relevanz erhalten hat. Seine Gedanken wandern immer wieder zurück in der Zeit, zurück zu einem Leben voll Liebe und Glück, das jäh eine Kehrtwende erfahren und ihn gebrochen zurückgelassen hat.
Die Nacht ist lang, da ist Regen, da ist Sturm, da ist Verzweiflung und Aufruhr und ein Gesicht auf der anderen Seite des Zaunes, ein Mann auf der Flucht – so wie der Soldat selbst …
Hält der Grenzzaun, halten die inneren Dämme?"

Quelle: http://www.picus.at/produkt/all-die-nacht-ueber-uns/


Über das Buch:


ISBN: 978-3-7117-2064-1
240 Seiten, gebunden
Verlag: Picus Verlag
€ 22,00

 

 

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