Warum es sich zu lesen lohnt:
Freundschaften,
die bereits seit der Kindheit bestehen, sind etwas sehr Besonderes. Man kennt die Herkunftsfamilie voneinander und muss sich weniger erklären. Man
neigt aber auch dazu, sie als selbstverständlich zu sehen, weil sie schon
bestehen, seit man denken kann. Was passiert, wenn man als erwachsener
Mensch auf diese seit Jahrzehnten bestehenden Freundschaften zurückblickt
und sich fragt, was die Freundschaft damals ausgemacht hat und was sie
heute bedeutet? Warum haben einige, wenige Freundschaften bis heute gehalten und woran sind andere zerbrochen? Hat man sich auseinandergelebt oder gab es einen
konkreten Vorfall?
"Man neigt dazu, Menschen zu etwas zu machen, was sie nicht sind. Oder nur ein bisschen sind. Oder nur manchmal sind. Man sieht das eine und übersieht das andere. Man sieht, was man braucht, was einen verbindet. Selten das, was einen trennt. Vielleicht hat es dieses "wir", dieses "uns" für dich gar nicht gegeben. Vielleicht war ich immer eine andere für dich als du für mich. War irgendwas echt?"
Bereits zu Beginn des Buches ist klar, dass Hanna gerne wieder Kontakt zu Zeyna aufnehmen möchte und ihr dies verwehrt wird. Erst gegen Ende des Buches erfahren wir, was damals passiert ist. Ein sehr lesenswertes, poetisches Buch über Freundschaft.
Inhalt:
"Hanna, Zeyna und Cem – eine leuchtende Freundschaft, die in einem Sommer in den späten Achtzigerjahren ihren Anfang nimmt. Gemeinsam wachsen sie in einer Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet auf, bilden eine Wahlfamilie, in der Herkunft keine Rolle spielt. Zuhause ist, wo sie zusammen sein können. Doch je älter die Kinder werden, umso klarer treten die Unterschiede zwischen ihnen hervor. Mit dem 11. September 2001 wird ihre Freundschaft endgültig vor eine Zerreißprobe gestellt, bis sich die Risse zwischen Hanna und Zeyna zum Bruch ausweiten.
Jahre später kehrt Hanna zurück in die alte Heimat, in die Wohnung ihrer verstorbenen Großeltern. Die Stadt steht still, und Hanna fühlt sich einsam. Cem, ihr Fels, ist immer noch da, aber Zeyna schon seit Jahren aus ihrem Leben verschwunden. Hanna begibt sich auf die Suche – nach Zeyna, nach Spuren ihrer Geschichte, nach dem, was damals zwischen sie fiel.
Sprachlich zupackend und gleichzeitig poetisch erzählt Rasha Khayat von den Leerstellen in unserem Leben und wie wir sie zu überwinden suchen, von der unendlichen Liebe in einer ungewöhnlichen Familienkonstellation und einer tiefen Freundschaft in einer Welt, die aus den Fugen gerät."
Quelle: https://www.dumont-buchverlag.de